Welche Aufgaben hat ein
Hundefriseur?
Die Aufgaben eines Hundefriseurs gehen weit über die Tätigkeit des „Fell-kurz-Schneidens“ hinaus. Zuerst begegnen wir dem Menschen, der uns seinen Vierbeiner vertrauensvoll in die Hände gibt. Das bedeutet, dass das Kundengespräch „der Erstkontakt“ eine wichtige Komponente im Alltag des Hundefriseurs ist.
Der Erstkontakt mit dem Besitzer und seinem Hund kann ausschlaggeben sein für eine lange gute Zusammenarbeit. Somit ist der Umgang mit dem Hund genauso wichtig für eine gute Pflege im Salon.
Wir erkennen Charakter und Wohlbefinden des Hundes im Salon und versuchen zu unterstützen oder auch mit Schwierigen Situationen mit dem Hund umzugehen.
Für den Hund ist ein Salonbesuch ja kein Alltag. Je nach Anforderung und Wünschen der Kunden wird gewaschen, getrimmt, geschnitten, geföhnt. Fachwissen ist gefragt, zu Fellstruktur, Pflegemitteln, Formen von Frisuren usw. Beratende Gespräche mit dem Kunden zum Abschluss zur Fellpflege zu Hause, den passenden Pflegemitteln oder der Ernährung, sind Bestandteil unserer Arbeit.
Das Ziel ist es als Hundefriseur, dem Hund, durch die richtige Fellpflege, zu mehr Lebensqualität zu verhelfen und ein Stück zu seinem Wohlbefinden beizutragen. Ist das Tier glücklich und gesund, freut das Herrchen und Frauchen. So bleibt mehr Zeit, tolle Momente gemeinsam zu genießen und zu erleben.
Der größte Dank ist es, wenn die Kunden zufrieden sind und du es geschafft hast den Liebling rassetypisch oder nach Kundenwunsch frisiert zu haben.


Bin ich geeignet für den Job als
Hundefriseur?
Wer glaubt, die Liebe zum Tier reicht aus, um in diesem Beruf Bestand zu haben, der täuscht sich gewaltig. Der Beruf ist absolut anspruchsvoll. In erster Linie ist es wichtig, handwerkliche Fähigkeiten zu besitzen, denn oft kommt es auf die kleinen Details an. Wichtig sind noch weitere Anforderungen: Aktives Zuhören ist ein Muss, um den Kunden mit seinen Wünschen richtig zu verstehen.
Belastbarkeit mental wie auch körperlich ist wichtig, es kann hektisch werden im Salonalltag, etwas Unvorhergesehenes passieren. Der Kunde kommt zu spät oder kommt zu früh. Die Hunde sind in einem ganz anderen Pflegezustand wie geplant. Das Telefon klingelt, Laufkundschaft kommt rein und möchte einen neuen Termin oder was Schönes kaufen.
Der Vierbeiner ist gerade nicht so begeistert von der Pflege. Den ganzen Tag am Tier zu arbeiten, ist keine leichte Aufgabe. Jeder Friseur für uns Menschen, kennt die schweren Arme am Abend, das ist gerade durch das Kämmen Trimmen, Stutzen, Schneiden bei Tieren immer wieder ein Kraftakt. Der Lärmpegel durch das Föhnen ist ebenfalls nicht unterschätzen und irgendwo her kommt der Begriff der riecht wie ein „nasser Hund“.
Die Geruchsempfindlichkeit sollte sich demnach in Grenzen halten. Ein gesunder Respekt vor schwierigen und bissigen Hunden ist wichtig – Angst ist das Aus für diesen Beruf. Eine Hunde- oder Katzenhaarallergie wird eher hinderlich als förderlich sein. Da sich Körperhaltung und Stimmung auf das Tier übertragen kann, ist es wichtig ruhig, selbstbewusst, bestimmend und mit einer inneren, positiven Überzeugung zu arbeiten.
Auch, wenn es kein leichter Job ist, so wirst du ihn meistern, solange du ehrlich zu dir selbst bist, dich richtig einschätzt und die Gesundheit der Vierbeiner dir am Herzen liegt. Und Du Dich jeden Tag von den dankbaren Vierbeinern motivieren lässt.



Berufsinteressierte
Berufliche Perspektiven des
Hundefriseurs
Wer mit der Ausbildung zum Hundefriseur in seine berufliche Zukunft investiert, fragt sich natürlich: Wie geht es danach weiter? Was sind meine Möglichkeiten nach der Ausbildung und was kann ich verdienen?
Wer sich in dieser Branche ausbilden lassen möchte, darf mit einem sicheren Arbeitsplatz rechnen, da Dienstleistungen rund um das Tier eine positive Entwicklung am Markt haben. Fast in jedem 8. Deutschen Haushalt lebt ein Hund und die Bereitschaft mehr in die Gesundheit und das Wohlbefinden des Tieres zu investieren, steigt nahezu jährlich.
Grundsätzlich stehen dir nach der Ausbildung zwei Wege offen, entweder du arbeitest als selbstständige/r HundefriseurIn oder du arbeitest angestellt in einem Hundesalon. Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile.
Ob Du Dich selbstständig machen solltest oder ob für Dich ein Angestelltenverhältnis die bessere Lösung darstellt, findest Du nur heraus, indem Du ehrlich mit Dir bist und die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit abwägst.
Vorteile der Selbstständigkeit
Flexibilität und Unabhängigkeit – das selbstständige Arbeiten bietet allerhand Vorzüge:
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Du kannst Dir Deine Arbeitszeit frei einteilen.
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Du bist Dein eigener Chef.
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Dein Salon – Deine Regeln. Ob mobil oder stationär im festen Salon, Du gestaltest Dein Arbeitsumfeld selbst.
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Auch Deinen Arbeitslohn bestimmst Du selbst.
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Deine Mitarbeiter kannst Du Dir selbst aussuchen – oder allein arbeiten, wenn Dir das besser liegt.
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Es besteht die Chance, dass Du als Selbständige/r deutlich mehr Geld verdienst als in einem Angestelltenverhältnis. (Natürlich klappt das bei Weitem nicht bei jedem Selbstständigen.)
Nachteile der Selbstständigkeit
Folgende Herausforderungen erwarten Dich in der Selbstständigkeit:
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Als Unternehmer musst Du selbst dafür sorgen, neue Kunden zu gewinnen und zu halten und Deinen eigenen Kundenstamm aufbauen.
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Als Selbstständiger hast Du weniger Sicherheit als im Angestelltenverhältnis. Beispielsweise bedeutet ein Kranken- oder Urlaubstag auch einen Verdienstausfall für Dich.
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Terminausfälle oder saisonal bedingt umsatzschwache Monate bedeuten eine direkte Schmälerung deines Gehaltes.
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Du musst von Deinem Verdienst die Kosten für die private Krankenversicherung und Altersvorsorge sowie Steuern und Abgaben abziehen (z.B. Gewerbesteuer, Umsatzsteuer, diverse Versicherungen…).
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Der Austausch mit Kollegen fällt weg.
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Häufig fällt mehr Arbeit an als im Angestelltenverhältnis. Gerade zu Beginn Deiner Selbstständigkeit, aber auch später wird Dich die Arbeit vermutlich auch am Wochenende einholen.